Genießen

Ich kannte einmal jemanden, der seine Mahlzeiten stets in einem ungeheuren Tempo einnahm. Meine Freundin meinte daraufhin zu mir, dass das Menschen sind, die nicht genießen können. Sehr viele von uns stehen ständig unter Zeitdruck. Einige bekommen sogar ein schlechtes Gewissen, wenn sie einfach mal nichts tun.
Das war der Punkt, an dem ich wieder mit einer der einfachsten und effektivsten Meditationen begann. Genießen ist die Fähigkeit den Moment mit seinen Sinnen bewusst wahrzunehmen und ihn wertzuschätzen, ohne mit den Gedanken in Vergangenheit und Zukunft zu sein. Das Hier und Jetzt lässt man auf sich wirken, ohne zu schnell zu bewerten. Sind die Wahrnehmungen positiv, stellt sich Genuss von selbst ein. Wichtig ist es, sich dafür Zeit zu nehmen.


Sinne verschärfen sich

Gelingt es dir über einen Zeitraum von ein paar Tagen dich immer wieder auf den Moment zu konzentrieren und mit den fünf Sinnen wahrzunehmen, wirst du feststellen, dass sich deine Empfindungen verstärken. Du nimmst alles intensiver wahr.


Zufriedenheit erfahren

Die Konzentration auf die Gegenwart gleicht einer Meditation, die du sogar fast immer und überall anwenden kannst, ohne dass es jemand mitbekommt. Dazu ist nichts weiter nötig, als deine Achtsamkeit. Fokussiere deine Sinne und Gedanken auf den Moment. Sei einfach hier und jetzt und nimm wahr. Sei dankbar dafür, was ist. Zufriedenheit wird sich von allein einstellen. Du bekommst das Gefühl im Einklang mit dir und der Umwelt zu sein. Du wirst Eins mit allem und erkennst sogar, wer du wirklich bist – das Sein. Du hast es vielleicht schon mal bei einer Tätigkeit erfahren, in der du voll und ganz „aufgegangen“ bist, z. B. beim Malen, Tanzen, Schreiben. Manchmal reicht aber auch eine Busfahrt wie bei mir.


Aufkommende Gedanken

Gerade zu Beginn werden Gedanken dich immer wieder von der Realität ablenken. Komme dann einfach wieder ins Jetzt zurück und konzentriere dich auf den Moment. Mit der Zeit werden Gedanken leiser und man kann sie immer öfter beobachten, eine Zeit lang sogar zum Schweigen bringen. Zufriedenheit wird sich für immer längere Zeiträume einstellen und du kannst nach und nach auch besser genießen.


Wie gelang es mir genießen zu lernen?

Indem ich lernte, mich selbst zu lieben, dankbar zu sein, für alles, was ist und loszulassen, konnte ich auch immer mehr das Leben lieben, dadurch mehr genießen und Momente immer öfter bewusst wahrnehmen. Natur und Tiere anzunehmen, waren nie das Problem. Aber wenn ich jetzt einen fremden Menschen anschaue, dann fühle ich mich mit ihm verbunden und in mir ist ein Gefühl, das sagt, „ich mag dich, obwohl ich dich nicht kenne“. Ich sehe die Einzigartigkeit, das jeder etwas Besonderes ist und wertvoll. Es gibt Situationen, die zunächst negativ erscheinen, aber ich weiß heute, dass sie nur der Beginn eines Neuanfangs sind und ich durch sie wachse. Das macht sie zu etwas sehr Positivem. Das mache ich mir immer bewusst. Dadurch mag ich auch solche Situationen und kann sie sogar genießen.