Selbstvertrauen heißt, dass du dir, deinen Kräften und Fähigkeiten vertraust. Es ist Basis eines gesunden Selbstbewusstseins und wird schon in früher Kindheit erlernt.
Ursache eines geringen Selbstvertrauens
Selbstvertrauen kann sich schlecht entwickeln, wenn man als Kind oft kritisiert-, einem nichts zugetraut- oder übermäßig behütet wurde. Auch Mobbing und Demütigungen tragen einen erheblichen Teil dazu bei.
In den ersten Lebensjahren, in denen wir oft auf „Fehler“ und „Schwächen“ hingewiesen wurden, entstand auch der innere Kritiker, der bis heute genauso abwertend zu dir spricht, wie die Menschen, die großen Einfluss auf deine Erziehung hatten. Er versucht permanent dein Selbstwertgefühl, Selbstbild, Selbstachtung und Selbstvertrauen anzugreifen. Dazu bedient er sich demütigender, herabsetzender Worte und Sätze und vergrößert so deine Minderwertigkeitsgefühle.
Folgen eines geringen Selbstvertauens
Du
- fühlst dich schnell abgelehnt, angegriffen, verletzt.
- reagierst schnell gereizt und aggressiv.
- reagierst eifersüchtig.
- reagierst schnell mit Niedergeschlagenheit.
- bist eher ängstlich und unsicher.
- traust dir nichts oder wenig zu, scheust Neues und Herausforderungen.
- hast Angst, Entscheidungen zu treffen.
- bist ehrgeizig und perfektionistisch.
- versteckst dich hinter einer arroganten und coolen Fassade.
- gibst zu viel Geld aus, um nach Außen gut dazustehen.
- wirfst dir deine „Fehler“ vor.
- suchst die Schuld immer bei dir.
- suchst dir „falsche“ Partner, da du meinst, anderen nicht zu genügen.
- wehrst dich nicht bei unberechtigten Forderungen.
- äußerst nicht deine Wünsche.
- hast sexuelle Schwierigkeiten.
- wirkst nach außen unsicher, vermeidest Blickkontakt, sprichst leise und zeigst eine eingefallene Haltung.
- scheust dich vor sozialen Kontakten.
- meidest Tätigkeiten, die Aufmerksamkeit auf dich ziehen.
- Machst es anderen ständig recht.
Wozu braucht man Selbstvertrauen?
- Nur mit Selbstvertrauen kannst du Kritik annehmen, dich wehren, deine Meinung sagen, Kontakte knüpfen und deine Fähigkeiten nutzen.
- Du hast keine Angst vor Kritik oder Ablehnung. Beides wird nicht mehr auf sich persönlich bezogen.
- Du hast keine Angst vor Misserfolgen.
- für seelisches und körperliches Wohlbefinden
- Du traust dir mehr zu und bist damit erfolgreicher.
- Du brauchst es nicht mehr (oder kaum), von anderen anerkannt oder gemocht zu werden.
- Du übernimmst Verantwortung für dein Leben, Glück und deine Zufriedenheit und machst es nicht von äußeren Umständen und Personen abhängig.
- Du erwartest nicht von anderen, dass sie dir etwas geben, wie Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit usw.
- Dadurch fühlst du dich nicht „persönlich“ verletzt, wenn andere deine Wünsche/ Bedürfnisse nicht erfüllen. Allerdings ist es normal und nicht falsch mal enttäuscht zu sein, wenn du dir etwas gewünscht hast, was nicht erfüllt wurde.
Du nimmst jegliches Verhalten von anderen nicht mehr persönlich und erkennst, dass es etwas über den anderen aussagt und nicht über dich. (Über dich sagt nur deine Reaktion etwas aus.)
Selbstvertrauen aufbauen und stärken
- Stärke deine Selbstliebe. Dadurch kannst du alles, jeden „Fehler“ und jede „Schwäche“ von dir akzeptieren. Der innere Kritiker wird immer leiser und verurteilt dich nicht mehr.
- Stärke dein Selbstwertgefühl.
Verändere dafür dein Selbstbild in ein positives und stärke deine Selbstachtung. Je mehr du dich annimmst, umso größer ist dein Selbstvertrauen. Nimm also alles von dir, jede „Schwäche“, jeden „Fehler“, den du getan hast. Liebe dich bedingungslos und nimm dich genauso an, wie du bist. Wenn du dir sagst, „ich mag mich erst wirklich, wenn…diese Falten nicht wären“, „ich hätte mich damals anders verhalten sollen“ z. B., dann ist das nicht bedingungslos. Liebe das Unperfekte.
Sprich dir Mut zu und bau dich auf. Stärke dein Vertrauen in deine Fähigkeiten. Unterstütze dich bei Misserfolgen und wenn du einen „Fehler“ gemacht hast. Verzeih dir das. Widersprich dem inneren Kritiker und nimm ihn nicht ernst. Behandle dich selbst wie einen besten Freund. Du bleibst immer liebenswert und wertvoll, auch wenn du etwas „falsch“ gemacht hast. (Ich setze Fehler und Schwächen in Anführungsstriche, weil es das in Wahrheit nicht gibt. Das sind Illusionen und nur Etikettierungen. Die Dinge sind, wie sie sind, also neutral.)
Behandle dich gut und sei stolz auf dich, wenn dir etwas gelungen ist, aber auch, wenn du etwas nicht geschafft hast.
- Sage dir immer: Egal, was passiert, ich finde eine Lösung und schaffe das.
- Erkenne deine Stärken und Fähigkeiten. Bau sie aus und nutze sie. Wenn du eine „Schwäche“ von dir bekämpfst und sie aber nicht beseitigen kannst, ist sie wahrscheinlich Teil deines Potentials. Wenn du sie beseitigen würdest, hättest du es weggeworfen. Wenn du z. B. introvertiert bist, aber gern extrovertiert wärst, es dir aber nicht gelingt, dann kannst du dir bewusst machen, dass Introvertierte gute Zuhörer sind. Psychologen verdienen damit viel Geld.
- Werde dir deiner Erfolge bewusst, der großen wie der kleinen. Belohne dich dafür.
- Schreib dir auf, was du und andere an dir mögen. Denke an vergangene Komplimente. Das stärkt das Selbstwertgefühl und die Selbstachtung.
- Stelle dich deinen Ängsten, z. B. der Angst zu versagen, der Angst vor Verlust usw. Wenn du auf sie hörst oder sie meidest, bleiben sie und werden womöglich noch größer.
- Nimm neue Herausforderungen in Angriff und lerne dazu.
- Verteidige dich, äußere deine Meinung und sag „Nein“, wenn du das sagen willst. Wenn du wirklich für dich einstehst, musst du oft „Nein“ sagen.
- Übe dich in Dankbarkeit und sprich das auch offen aus, wenn du z. B. gelobt wirst.
- Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen. Das schwächt dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Denk an deine Anfänge und wo du heute stehst, was du alles erreicht hast. Wenn du dich schon vergleichst, dann so, dass du nicht schlechter abschneidest.