Vermissen / Sehnsucht

Symptome

  • Gedankenreisen um das, was und wen wir vermissen
  • mangelnde Konzentration
  • psychosomatische Beschwerden – z. B. Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
  • starker Antrieb Mittel und Wege zu finden, das zu erreichen, wonach wir uns sehen
  • man stürzt sich in Arbeit, lenkt sich mit Aktivitäten ab, Kreativität kann steigen
  • „kleinere“ Schwierigkeiten verlieren an Bedeutung

Wann wird Vermissen und Sehnsucht zum Problem?

Wir vermissen Menschen, weil wir glauben, dass das gute Gefühl und Glück, dass wir mit demjenigen erlebt haben, von ihm abhängt. Bei allem, was man vermisst, ist dies der Fall. Das eigene Glück wird also von äußeren Umständen abhängig gemacht. Derweilen erleben wir es nur im Inneren und nur dort ist es auch zu finden.
Sucht entsteht, wenn wir an allem anderen Interesse verlieren. Manche fangen an sich selbst zu bemitleiden oder denken sogar an Selbstmord.


Lösungswege

  • Tue, was du tun kannst und lass es dann auf sich beruhen. Übe dich im Loslassen und Akzeptieren.
  • Mach dir bewusst, dass Veränderungen im Leben notwendig sind, damit etwas Neues entstehen kann. Ein krampfhaftes Festhalten blockiert dich in deiner Entwicklung.
  • Nimm dir Zeit für dich. Lerne mit dir allein zu sein und das zu genießen. Stärke dafür deine Selbstliebe.
  • Stärke dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
  • Frage dich: Was lernst du aus deiner Situation über den anderen und über dich? Wie reagierst du auf etwas oder jemanden? Was löst das in dir aus und warum?
  • Schaue dir deine Gefühle an. Wo befinden sie sich im Körper? Wie sehen sie aus? Welche Form und welches Gewicht haben sie? Fühle und beobachte sie ganz genau, ohne zu bewerten. Lenk dich nicht ab. Du wirst schnell feststellen, dass sie sich dadurch auflösen. Mach das immer, wenn sie hochkommen. Dadurch kannst du sie verarbeiten. Lass Gefühle auch raus (ohne jemanden zu verletzen!) – weinen, schreien usw. Das einzige Was hilft, Gefühle loszuwerden, ist die Beobachtung und Verarbeitung. Unterdrückung führt dazu, dass sie immer wieder kommen, egal wie lange ein Ereignis zurückliegt.
  • Beobachte deine Gedanken ohne zu bewerten. Schaue sie dir an, wie sie kommen und gehen. Schmerz und Leid entsteht, wenn du dich in ihnen verlierst und sie ernst nimmst. Sie sind aber nicht real. Real ist nur die Gegenwart – das was jetzt gerade ist. Gedanken kreisen immer nur um Vergangenheit und Zukunft. Beides ist nur in Gedanken existent. Komme in den Moment und konzentriere dich darauf mit deinen Sinnen. Mit etwas Übung (bei mir hat das am Anfang etwa eine Stunde gedauert) wirst du ruhiger und sehr entspannt. Du fühlst dich sicher, aufgehoben und weißt, dass alles, so wie es ist, in Ordnung ist (was nicht heißt, dass man eine Situation nicht versucht zu verändern!). Du kannst das, was (passiert) ist, annehmen.
  • Wähle den Tod als Ratgeber, indem du ihn fragst, ob du immer noch vermissen würdest, wenn du nur noch kurze Zeit zu leben hättest. Wäre es oder jemand das „wert“?
  • Mach dir bewusst, dass wenn du etwas ändern kannst, brauchst du in dir keine negativen Gefühle erzeugen und wenn du es nicht ändern kannst, dann ist es sowieso sinnlos. Du schadest dir nur selbst.
  • Ein Vorteil für die, die wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt: Tröste dich mit dem Gedanken, dass ihr euch irgendwann wiederseht und du von niemandem jemals getrennt sein kannst, da alles Eins ist.