Selbstwertgefühl

Ist das Selbstwertgefühl in Ordnung nimmst du dich so an, wie du bist, mit all deinen „Schwächen“ und „Fehlern“. Es hat nichts mit objektiven Kriterien wie deinem Kontostand, Erfolg, Ansehen, Aussehen, deiner Bildung etc. zu tun, sondern ist das Wissen, liebeswürdig und gut zu sein, auch ohne all dem, egal was jemand denkt.


Ursachen eines mangelnden Selbstwertgefühls

  • sind oft in der Kindheit zu finden – durch Erziehung (mangelnde Zuwendung/ Liebe, häufige Kritik, Ablehnung, Kränkungen, Missbrauch, negative Glaubenssätze usw.) oder/ und schwere Enttäuschungen > das Selbstbild ist gestört und Selbstachtung wird nicht gelernt. Betroffene denken, mit ihnen sei etwas nicht in Ordnung.
  • Nur du allein bist für dich verantwortlich und kannst dich für minderwertig, wertvoll, nicht liebenswert, liebenswert, schlecht oder gut halten. Niemand kann dir ein Gefühl geben, wenn du es nicht zulässt.
  • der Glaube weniger wert und unvollkommen zu sein, z.B. zu dick, zu alt, zu dumm usw.
  • Der innere Kritiker ist der Feind eines gesunden Selbstwertgefühls.

Folgen eines mangelnden Selbstwertgefühls

  • Bei einem mangelhaften Selbstwertgefühl macht man sich von der Meinung anderer abhängig. Man redet sich ein, man sei nicht liebeswert oder wertvoll.
  • Es wird dauernd geschaut, was andere von einem denken. Was bei anderen gesehen wird, wird auf sich bezogen – z. B., dass die anderen über einen lachen oder schlecht reden.
  • Liebe und Bestätigung wird bei anderen gesucht, da man sie selbst nur mangelhaft oder gar nicht erfahren hat. Wenn man ständig Angst vor Ablehnung hat und der Selbstwert von anderen abhängig gemacht wird, wird vieles oder sogar alles getan, um ihnen zu gefallen und sie nicht zu enttäuschen. Wenn man gefunden hat, wonach man sich die ganze Zeit sehnt, hält man an demjenigen fest. Loslassen fällt schwer. Es kann sein, dass man sogar alles mit sich machen lässt. Das Verhalten des anderen wird schön geredet.
  • Ansehen und Erfolg sind besonders wichtig. Der eigene Wert wird dauernd unter Beweis gestellt und andere sollen dadurch beeindruckt werden. Das wird zwar das Gefühl der Wertlosigkeit kurzzeitig aufheben, jedoch nicht lange anhalten. Der Wert muss dann erneut bewiesen werden. Letztlich kann daraus eine Arbeitssucht entstehen.
  • Angst zu versagen
  • Perfektionismus (da Angst vor Ablehnung und Angst zu versagen)
  • Man will dauernd besser sein, als andere.
  • Man vergleicht sich ständig mit anderen.
  • Man kann schlechter mit Kritik, Kränkungen, negativen Reaktionen und persönlichen Angriffen umgehen, reagiert schnell gekränkt und überempfindlich.
  • Fragen werden als Kontrolle und Kritik empfunden.
  • Durch Bemerkungen anderen fühlt man sich schnell angriffen und versucht sich gleich zu rechtfertigen und zu verteidigen, aus Angst zu verlieren.
  • Ist das Selbstwertgefühl gemindert, betrifft dies auch das Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstachtung, Selbstbild und Selbstsicherheit.
  • Man traut sich nicht anderen die eigene Meinung zu sagen.
  • Wenn man selbst kein oder ein mangelndes Selbstwertgefühl hat, versucht man es anderen zu nehmen und kritisiert sie destruktiv, um sich selbst damit aufzuwerten.
  • Wer sich für unwürdig hält, hält andere für unwürdig.
  • Wenn man sich selbst nicht liebt und annimmt, so wie man ist, mit allem, was dazugehört (aus deiner Sicht Schwächen und Fehler, die Vergangenheit), dann kann man andere nicht wirklich lieben (Thema Selbstliebe und Akzeptanz).
  • Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen fallen oft auf, durch Überheblichkeit und arrogantes Verhalten. Sie stellen sich über andere, schauen auf sie herab und kritisieren sie. Damit werten sie sich selbst auf und fühlen sich ihnen überlegen, besser, weiter usw. Sie halten sich für fehlerlos, prahlen mit ihren Leistungen, Vorzügen, Fähigkeiten oder Vermögen, kreisen um sich selbst, suchen nach Anerkennung und Geltung. Die scheinbare Selbstsicherheit und das Selbstbewusstsein sind nur Fassade.
  • Manche werden gewalttätig. Macht wird nach außen demonstriert, obwohl man in sich und über sich keine hat. Indem andere erniedrigt und verletzt werden, kann man an die eigene Größe glauben und sich mächtig fühlen.
  • Man passt sich anderen an:

da man als Kind nur akzeptiert wurde, wenn man sich angepasst hat,
die eigene Meinung wird nicht gesagt, man passt sich der der anderen an,
es wird kein Risiko eingegangen,
man traut sich nicht „nein“ zu sagen,
man möchte es jedem recht machen und bei allen beliebt sein,
nur durch die Anerkennung und Aufmerksamkeit der anderen empfindet man Selbstwert

  • In Bezug auf Beziehungen:

Man ist emotional vom anderen abhängig und löst sich durch einen warmen Wechsel, wenn der neue Partner schon bereitsteht. Er nimmt die Angst, es alleine schaffen zu müssen. Nach einer gewissen Zeit kommt das Problem jedoch auch in der neuen Beziehung hoch. Oft ist es zu beobachten, dass der Partner ähnliche Probleme hat. Mit emotionaler Abhängigkeit ist man auf eine Art auch beziehungsunfähig.


Selbstwertgefühl steigern

  • Mach dich in Gedanken nicht klein. Beobachte aufmerksam, wann der innere Kritiker sich zu Wort meldet und widersprich ihm. Rede dir gut zu (aufmuntern, Mut machen, loben), zeig Verständnis für dich, – für  „Fehler“ und „Schwächen“. Habe für dich Selbstmitgefühl. > dafür ist auch das Buch „So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen“ von Rolf Merkle sehr hilfreich
  • Dein Verhalten ändert nichts an deinem Selbst. Du bist dennoch wertvoll und liebenswert. Wenn du dich verbessern möchtest, dann tu das. Was du nicht ändern kannst, nimm liebevoll an. Übe dich in Akzeptanz und Selbstliebe.
  • Behandle dich so, wie du einen besten Freund behandeln würdest. Sei dein eigner bester Freund.
  • Steigere und behalte deine Selbstachtung.
  • Umgebe dich mit positiven Menschen, die dir gut tun, die dich unterstützen und mögen. Teile mit ihnen ein Stück weit dein Leben. Das Gemeinschaftsgefühl heilt Minderwertigkeitsgefühle. Du fühlst dich wertvoll und akzeptiert.
  • Kontakt zu energieraubenden und schädliche Beziehungen minimieren oder komplett abbrechen, wenn möglich, alle Erinnerungen beseitigen, evtl. therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Ist ein Gefühl stärker als du, gibt es nur den Weg der Selbstbeherrschung. Das hat nichts mit Flucht zu tun.
    Hilfe suchen bei abhängigen Beziehungen > das Problem wird sonst in alle weiteren Beziehungen mitgenommen.
  • Alles für sich tun, was einem Spaß macht und es dadurch lieben lernen, allein zu sein. Ein Partner oder Freund stellt dann eine Bereicherung da. Man macht sich nicht mehr von ihm abhängig.
  • Konzentriere dich auf das, wofür du dankbar sein kannst (nicht auf das, was dir fehlt, nicht gut tut oder nicht funktioniert).
  • Herausforderungen annehmen, etwas Neues ausprobieren.
  • Bilde dich stets weiter. Dadurch lernst du mit Situationen umzugehen. Das heißt auch, dass man über sich lernen sollte.
  • Habe klare Ziele und fokussiere dich darauf. Die Erwartungen anderer musst du nicht erfüllen. Deine Aufgabe ist es, deinen Wünschen und Zielen nachzugehen (das muss jedoch Firmen- oder Projektzielen nicht entgegenstehen).
  • Vergleiche dich nicht mit anderen, sonst entsteht Unzufriedenheit. Achte auf dich – deine Erscheinung, deine Fähigkeiten, Stärken, um deinen Selbstwert zu steigern. Vorbilder können inspirieren. Du solltest dich aber nicht durch sie kritisieren.
  • Meinungen anderer sind keine Fakten. Daher brauchst du es nicht persönlich nehmen. Eine Meinung kann niemals etwas über deinen Wert aussagen. Sie sagt nur aus, was der andere für ein Mensch ist.
  • Mache eine Liste mit Dingen, die du in deinem Leben schon erreicht hast.
  • Ersetze negative Glaubenssätze der Kindheit durch positive > Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl.