Akzeptanz

Akzeptanz bedeutet, dass man andere Menschen, Dinge und Situationen so annimmt, wie sie sind.

Das ist dann voll und ganz möglich, wenn man den gegenwärtigen Moment anerkennt, wie er ist und sich selbst zuerst voll und ganz annimmt, wie man ist, mit allem, was zu einem gehört – Stärken, Schwächen, Gefühle, Gedanken usw. Das bedeutet, wenn ich keinen Widerstand leiste, ist Veränderung möglich und Selbstliebe ist Basis.


keine negativen Emotionen

Akzeptanz führt dazu, dass „negative“ Emotionen wie Wut, Enttäuschung, „Genervt sein“, Verzweiflung, Angst, Sorgen usw. weniger bis gar keinen Raum mehr in dir einnehmen. „Negative“ Emotionen, vor allem auch die unterdrückten, äußern sich früher oder später in psychischen und physischen Krankheiten.

Durch Akzeptanz der Gegenwart entstehen innerer Frieden, Gelassenheit und Harmonie, was sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirkt und zur Genesung beiträgt. Durch das Annehmen, von dem, was ist, ohne es zu verurteilen, entsteht Freiheit. Du bist in dem, was ist bzw. im Ist-Sein.


Akzeptanz bedeutet Liebe

Erst, wenn du jemanden akzeptierst, so wie er ist, liebst du ihn wirklich. Basis, um andere voll und ganz zu akzeptieren und wirklich zu lieben, ist Selbstliebe. Dazu akzeptiere alles von dir; ändere, was du ändern möchtest und nehme liebevoll an, was du nicht ändern kannst.

Sobald du das „Schlechte“ bekämpfst, verdrängst oder ausgrenzt, wirst du von einem Programm gesteuert, das du erlernt hast, dass Dinge entweder „gut“ oder „schlecht“ sind. Aber alles ist nur so, wie es ist – neutral. Die Bewertung fügst du dazu. Für das Erleben von jemandem oder Dingen bist nur du verantwortlich. Wenn du das Jetzt erleben musst, dann ist es nach der Ansicht „die Welt ist dein Spiegel“ das, was du in dir ablehnst. Wenn du mit allem und jedem verbunden bist, wie kannst du es oder ihn da hassen?

Wenn du den Moment annimmst, wie er ist, heißt das aber nicht untätig zu sein, sondern nur das derzeitige Jetzt anzunehmen. Was man zunächst etwas akzeptiert, kann man es auch verändern. Wenn man sich aber widersetzt, bleibt es bestehen und es blockiert dich im Vorankommen. Auch sollte man versuchen, sich aus schädlichen Situationen zu begeben. Das ist eine Frage von Selbstliebe.


Das bedeutet nicht, dass man mit allem einverstanden sein muss

Du kannst Veränderung versuchen herbeizuführen und gleichzeitig etwas oder jemanden so annehmen, wie es bzw. er ist. Es kann oft reichen, die eigene Wahrnehmung zu verändern, den Blick auf jemanden oder etwas. Dadurch ändert sich deine innere Erfahrung, obwohl äußere Gegebenheiten unverändert sind.
Ist Veränderung nicht möglich, ist Akzeptanz sinnvoll, allein schon aus Liebe zu dir selbst. Versuche dich dorthin zu bewegen, wo es sich gut für dich anfühlt, um psychischen und physischen Schaden bei dir zu vermeiden. Das kann bedeuten, dass du dich von Personen lösen oder etwas aufgeben musst.

Versuche anderen nicht deinen Willen oder deine Sichtweisen aufzuzwingen. Du erniedrigst dich zuerst damit selbst und zweitens wird dein Gegenüber Widerstand leisten. Er wird eher für Veränderung bereit sein, wenn du ihn akzeptierst, wie er ist.

Hindere den anderen daran, dir oder anderen Schaden zuzufügen. Das bedeutet Liebe, denn du hilfst damit dem „Täter“ zu heilen.

Tue, was du tun kannst und belasse es dann dabei. Akzeptiere, was du nicht ändern kannst. Lasse dann andere so leben, wie sie beschlossen haben, ihr Leben zu führen.


Loslassen

Kurzum Akzeptanz hat vor allem etwas mit dem Thema Loslassen zu tun. Wer sich im Loslassen übt, lernt zu akzeptieren und umgekehrt.


Wie konnte ich akzeptieren?

Nachdem ich getan habe, was ich konnte, ließ ich es auf sich beruhen und nahm aus Liebe zum anderen, denjenigen so an, wie er ist bzw. eine Situation. Mir ist bewusst, dass mich alles, was passiert, voranbringt. Ich lerne aus  den äußeren Begebenheiten, den Begegnungen und das, was in mir ist und ausgelöst wird (Gedanken, Gefühle). Dann frage ich mich, warum ich so fühle oder denke. Das Äußere ist nur ein Spiegel meines Inneren. Dann entscheide ich, was ich ändern möchte und was nicht. Was ich nicht ändern kann, nehme ich liebevoll an.

Immer wenn ich an etwas oder jemandem festgehalten habe, obwohl eine Änderung nicht möglich war, hat mich das stets in meiner Entwicklung blockiert. Ich hatte immer das Gefühl, es geht nur noch schwer voran. Zeitweise kam es mir sogar vor wie ein Stillstand. Das war unerträglich.

Am schwersten fiel mir das Akzeptieren, wenn ich zusehen musste, wie Menschen, die ich sehr mag, einen beschwerlichen Weg nehmen, der ihnen und zudem noch anderen schadet (z. B. bei Eltern, dem Partner). Um mich selbst zu schützen vor Energieverlust und Verletzung, ließe ich sie so sein, nachdem ich alles probiert hatte, was mir möglich war. Ich grenzte mich emotional ab und trennte mich von ihnen. Mir wurde bewusst, dass es sogar sehr viele Menschen gibt, die, indem sie einen schweren Weg wählen und sind, wer sie in Wahrheit nicht sind, erfahren können, wer sie wirklich sind.

Ich bleibe offen für eine erneute Begegnung, für den Fall, dass sich Wege, wenn auch nur kurz wieder verbinden. Ist das der Fall, öffne ich mich, wenn die Energie des Gegenüber positiv ist. Ist sie negativ, bleibe ich abgegrenzt und lasse den Kontakt nicht näher zu. In diesem Fall wird es bei einem oder wenn unvermeidlich wenigen kurzen Gesprächen bleiben.